vom 08.03. – 15.03.2018
Warum ist die Banane krumm?
Dank einer erlebnisreichen Wanderwoche in Madeira vom 08. bis 15. März 2018 können die Wandersenioren des DAV diese Frage jetzt beantworten. Schon die Anreise war aufregend. Insel-Hopping war angesagt! Wegen starkem Sturm und Regen landeten wir statt auf Madeira in Teneriffa (gut untergebracht in einem Fünf-Sterne-Haus). Der zweite Landeversuch am nächsten Morgen war leider ebenfalls erfolglos. Schon näher am Ziel landeten wir auf Madeiras Nachbarinsel Porto Santo, auf der wir einen sonnigen Tag verbrachten. Große Erleichterung stellte sich bei allen Mitreisenden ein, als unser Flugzeug am Samstag mittags endlich in Funchal landete – auf der spektakulären Landebahn, die auf Stelzen ins Meer gebaut ist.
Dank der Flexibilität unserer einheimischen Wanderführerin Ana starteten wir schon eine Stunde später bei Sonnenschein zu unserer ersten Wanderung in die Levada Paradiso mit herrlichem Blick auf Funchal und das leuchtend blaue Meer. Belohnt wurden wir auch durch die Blumenvielfalt wie z.B. Callas, Strelizien und Akapanthus am Weg und abends mit einem Begrüßungs – „Poncha“ im Hotel.
Der nächste Tag bot „Natur pur“ auf dem Weg zum Ostkap über Klippen, steil ins tosende Meer abfallende farbige Felswände, an denen die Gischt sprühte. Auf dem Rückweg gab es in Canical, einem kleinen Fischerort, empfohlen von Ana ein besonderes Schmankerl: den schwarzen Degenfisch – Espada – in einem Fladenbrot. Lecker mit Vinho Verde!
Unsere Bergtour zum höchsten Gipfel der Insel, dem Pico Ruivo, wurde begleitet von ständig wechselnden Ausblicken durch schnell umherziehende Wolken. Manche Souvenirs wurden in Santana, einem Bergort mit charakteristischen Strohhäuschen und wieder faszinierender Flora, erworben. Beim abschließenden Imbiss in Porto Cruz lernten wir eine weitere Spezialität der Insel kennen – Lupinenkerne, die in Salzlake eingelegt und mit Knoblauch und Öl gewürzt waren. Beim madeirensischen Büffett am Abend im Hotel gab es noch ein typisches Gericht: Rindfleisch auf Lorbeerspießen – ausgesprochen lecker!
Auf dem Weg in den Norden der Insel zeigte uns Ana bei einem Stopp an einer Bananenplantage, warum die Banane krumm ist. Die zwischen Blütenblättern heranwachsenden Früchte wenden sich der Sonne zu und wachsen so gekrümmt nach oben.
Um dem Nebel der Hochebene zu entkommen fuhren wir weiter in Richtung Porto Moniz. Die Sonne begleitete uns auf unserer zweiten Levadawanderung bis zum Tunnel, der sich als unpassierbar erwies. Nicht nur hier spürten und sahen wir die Auswirkungen des Sturmtiefs, das vorher die Insel beherrschte. Kilometerweit begleitete uns der immergrüne Lorbeerwald, der wieder und wieder den Blick auf den tief eingeschnittenen Fluß und dessen Mündung im Meer freigab. Hauptattraktion unseres Zielortes Porto Moniz sind die Natur- oder Lavapools, in denen ein paar Unerschrockene schwammen, während wir uns dick eingemummelt vor dem Wind schützten.
Die nach Meinung vieler Mitwanderer schönste Tour blieb dem letzten Tag vorbehalten. Sie führte uns von Machico an der Küste entlang bis nach Porto Cruz. Nach einem Picknick auf einem traumhaften Hochplateau folgten wir dem alten Weintransportweg, der sich eingekerbt in steile Felswände hoch über dem Meer an der Küste entlang schlängelte. Für uns unvorstellbar war, wie winzige terrassenförmige Felder in diesen Steilhängen bewirtschaftet werden. Keiner von uns würde die Ernte abtransportieren wollen!
Zurück in Funchal holte uns der Regen doch ein und zwar beim Besuch in Blandy’s Garden. Die Pracht der üppig blühenden Kamelienbäume auf dem Weg zum Teehaus konnte dadurch nicht geschmälert werden.
Last but not least blieb uns Zeit für einen Bummel durch Funchal mit seinen Highlights wie Altstadtgassen mit von Künstlern bemalten Türen, der Kathedrale, der Markthalle und dem Hafen. Gut gestärkt in Blandy’s Wine Lodge verabschiedeten wir uns von Ana, unserer temperamentvollen madeirensischen Wanderführerin, die uns viel von ihrer Liebe und Begeisterung für ihre Insel vermittelt hat.
Einen extra Applaus bekam auch unser Busfahrer Miguel nach seiner letzten Fahrt, der uns über die engsten und steilsten Bergsträßchen und viele Tunnels immer sicher ans Ziel brachte.
Dass die Reise trotz des aufregenden Starts so harmonisch verlief, haben wir sicher auch Gudrun’s ausgleichender Art zu verdanken. Von allen sehr geschätzt wurden die „Gedanken für den Tag“, die sie uns an schönen Plätzen vortrug und die uns zum Nachdenken brachten. Ein herzliches Dankeschön unserer „Inselkönigin“ !
Berichtet von: Birgit Müller und Irene Mathias