Bastelcamp 2022 Adamello
Bike Abenteuer im schönen Val Genova.
Ein Grundsatz bei unsere “Traditionsveranstaltung” Bastelcamp - immer was Neues. Beim Unbekannten ist man unvoreingenommen, experimentierfreudig. Auf dem Papier macht die Adamello Gruppe schon mal eine Menge her: die südlichsten 3000er in den Alpen, der Mandrone als zweitgrößter Gletscher Italiens, Adamellogranit und Tonalit versprechen besten Grip, steile und tief eingeschnittene Täler mit viel Gefälle, viele natürliche Seen und und eine gute Erschliessung.
Am Start waren dieses Jahr Joe, Chrystoph, Isi, Marco, Raphael und zu unserer großen Freude nach längerer Abstinenz unser Küken Roman.
Nach langer Anfahrt erreichen wir den Taleingang des Val Genova in Carisolo auf knapp 800 HM. Dort ist der Eingang in den Parco Naturale Adamello Brenta. Ziemlich am Ende des Tals liegt auf ca. 1400 HM unser Stützpunkt, die Rifugio Stella Alpina. Die Auffahrt erfolgt in den Sommermonaten über ein mautpflichtiges Alpsträßchen mit Blockabfertigung. Dort versucht man den Verkehr mit einem Shuttleangebot zu begrenzen.
Die Auffahrt ist spannend - das Val Genova ist das Tal des Wassers und im Talboden läuft der Sentiero delle Cascate. Ein Wasserfall nach dem anderen, ein spektakulärer Ausblick nach dem anderen. Der bekannteste ist der imposante Cascata di Nardis mit immerhin 97 Meter Steilstufe, gespeist aus dem Presanella Gletscher.
Am ersten Tag erkunden wir das Val Folgarida. Beim Aufstieg ist schon zu erkennen dass dieser Weg nicht zu stark begangen wird. An der Waldgrenze kommt man ins alte Almgebiet und der Weg verliert sich über mehrer 100 Höhenmeter im Gestrüpp. Weiter oben kommt dann wieder schönes Plattengelände. Wetterbedingt schaffen wir es nicht bis auf die Passhöhe auf knapp 3000. Am Ende des Tages genießen wir zwischen Dehnung und Fachsimpeln das erste gemeinsame Bier an unserer Rifugio.
Die Stella Alpina ist eine privat geführte Hütte und empfehlenswert. Ein nette und gastfreundliche Familie bewirtet uns dort mit prima Essen. Lediglich die Betten sind wieder mal italienisch - kurz und durchhängend.
Am nächsten Tag ist für den Spätnachmittag Regen angesagt. Mit dem Wetter im Genick steigen wir ins Lares Tal auf. Im steilen Aufstieg hatte ein Wegebauer viel Spaß - und hat aus Steinen, Massivholz, Stahl Treppen in allen wahnwitzigen Winkeln gebaut, die uns bei der Abfahrt länger beschäftigen werden. Oben kommen wir nach einer Hochebene in ein von Regenfällen und Hochwasser total zerpflücktem Gelände an, in dem das Biken in der Abfahrt eine kräfteraubende Angelegenheit wird. Die Abfahrt hat es in sich und glücklich erreichen wir wieder den Talboden, genau mit dem versprochenen Regen.
Samstag haben wir Kaiserwetter und wir machen uns auf zum Tourenhighlight. Wir steigen zur Mandrone Hütte auf, von der Mandrone Hütte gäbe es laut Karte mindestens 4 spannende Alternativen und wir wollen vor Ort das Gelände beurteilen, um die beste Alternativ auszuwählen. An der Mandrone Hütte begrüßt uns ungläubig das Begrüßungskomittee des CAI Trento, eine würdige Altherrenriege, die uns mit Fragen zutextet. Wir entschliessen uns nach einem Capuccino für den Aufstieg zum Passo Maroccaro.
Am letzten Tag geht es auf Kurztour ins Val Siniciaga Richtung Mt. Stavel. Diese Tour gibt basteltechnisch nicht so viel her. Im Kopf bleibt die eine Stelle die uns eine halbe Stunde beschäftigt. Hier macht Joe sein Meisterstück und Marco kann nachlegen. Chapeau!
Unser aller Respekt geht an Roman. Du hast Dich super geschlagen nach so langer Abwesenheit. Einmal gelernt und nichts vergessen. Und der Dank an alle Mitstreiter für die klasse Teamarbeit und die tolle Bergkameradschaft.