Olperer 1.0
1. Versuch den Olperer aufs Dach zu steigen. Abbruch wegen Schlechtwetterfront
Hochtour in den Zillertaler Alpen vom 4.bis 6.07.2025








Am frühen Morgen des 4. Juli trafen sich sechs gut gelaunte Mitglieder der Sektion (die beiden Tourenleiter Florian Frank und Jochen Franz mit 4 Teilnehmer*innen) in Lindau Zech, um sich Richtung Zillertaler Alpen aufzumachen – eine für die meisten von uns nicht so häufig besuchte Region, daher mit Spannung erwartet. Unser Ziel: die auf 2.324m hoch gelegene Geraer Hütte, von wo aus wir den Olperer auf 3.476m besteigen wollten.
Am Parkplatz in Touristenrast stellten wir die beiden Autos ab und liefen bei sonnigem Wetter das idyllische Valser Tal entlang, zunächst bei mäßiger und später bei steilerer Steigung. Nach ca. 3,5 Stunden und ca. 1000hm kamen wir erschöpft an der Geraer Hütte an und genossen auf der schönen Sonnenterrasse ein kühles Radler sowie das herrliche Panorama mit Blick auf das Valser Tal sowie auf die umliegenden imposanten Granit-Felswände von Fußstein, Schrammacher, Sagwandspitze und Co.
Nach einem köstlichen 3-Gänge-Menü bezogen wir unser etwas abseits von der Hütte gelegenes Matratzenlager, wo wir eine eher unruhige Nacht verbrachten aufgrund des erhöhten Lärmpegels, den unsere Zimmergenossen verursachten.
Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es gut gestärkt um 6.00 Uhr los Richtung Olpererferner. Die ersten ca. 500 hm liefen wir über felsiges Gelände, bis wir den Gletscher erreichten. Auf dem ersten Schneefeld angekommen, schnallten wir unsere Steigeisen an und stiegen in 6er-Seilschaft unter fachkundiger Leitung unserer Tourenleiter Flo und Jochen über den Gletscher, wo wir einige kleinere Gletscherspalten zu überqueren hatten.
Unser erstes Etappenziel erreichten wir auf der Wildlahnerscharte auf 3.224m. Hier eröffnete sich für uns ein recht absurdes Bild auf die Sommerskifahrer des Hintertuxer Gletscher-Skigebietes.
Aufgrund der von Süden hereinziehenden Wolken evaluierten wir an dieser Stelle auch den Wetterbericht neu, der eine hohe Gewitterwahrscheinlichkeit prognostizierte. Da uns auf dem weiteren Weg eine Kletterpassage sowie die Ausgesetztheit auf dem Riepengrat erwartet hätten, trafen wir schweren Herzens die Entscheidung, umzukehren. Vom FOMO-Syndrom geplagt, schauten wir also wehmütig zum Gipfelkreuz, das zum Greifen nah schien, von dem uns aber noch ca. 2h Kraxelei trennten. Also traten wir den Rückweg über den Gletscher an. An der Hütte angekommen genossen wir die letzten Sonnenstrahlen, bevor ein kräftiges Regengebiet über uns herzog, das sich besonders unser Tourenleiter Flo herbeigesehnt hatte.
Nach einem weiteren hervorragenden 3-Gänge-Menü ließen wir diesen Tag bei einigen Radler- und Zweigelt-Runden gesellig ausklingen und fassten einstimmig den Entschluss, den Olperergipfel ein weiteres Mal gemeinsam in Angriff zu nehmen.
Am nächsten Morgen traten wir direkt nach dem Frühstück den angenehmen Abstieg bis zum Parkplatz und anschließend die Heimreise nach Lindau an.
Wir freuen uns auf den zweiten Anlauf der Olpererbesteigung…
Autor: Nina Veller