Königliche Tage in Kaisers
Drei Tage Skitour und was alles geboten wurde.
Pulver und Sumpf, einsame Touren, gutes Essen, crazy rich Americans und leider wenig Schnee.
Unser Quartier war diesmal das Edelweißhaus in Kaisers. Drei warme Tage bei frühsommerlichen Verhältnissen.
Am Freitag starteten wir ins Kaisertal zur Alples-Pleisspitze, in der Hoffnung auf der Südseite noch firnige Verhältnisse zu finden. Dafür waren wir aber ein, zwei Stunden zu spät dran und mussten auf 2400m umdrehen bevor der ganze Hang sich in einen grundlosen Schneebrei verwandeln konnte. Ein Einzelner hat sich gegenüber des Brotzeitplatzes noch 200 Höhenmeter Pulverschnee gegönnt, während die Gruppe ein Schneeprofil studierte.
Auf der Hüttenterasse tauchten spätnachmittags noch ein junges Paar aus New York auf, das hatte sich im Lecher Skigebiet auf der Abfahrt von der Valluga verfranzt und war das lange Tal nach Kaisers rausgefahren. Der Taxifahrer, der sie zurück ins Hotel fahren durfte, hatte ein zufriedenes Grinsen im Gesicht. Ihn erwarteten 360€ für die Rückführung der beiden ins Hotel. Wenn der gewusst hätte, dass die zwei auch 1000€ locker gemacht hätten! Verirrte Lecher Skifahrer kämen wohl häufiger vor, erzählte uns die Wirtin.
Samstags ging es weit hinein ins Almajurtal und über die Bodenalpe in Richtung Leutkircher Hütte auf den Hirschpleiskopf.
Der Sonntag mit dem Versuch auf die Gufelspitz hatte einige Spezialitäten zu bieten. Ein steiler Anstieg durch einen Bach, viele enge Spitzkehren und schlussendlich einige Meter schönen Firn.
Die Ecke ist auf jeden Fall wieder einen Besuch wert und es warten ja auch noch einige lohnende Ziele wie die Feuerspitze oder das verborgene Kar.
Im Edelweißhaus waren wir gut untergebracht. Die Wirtin Sabine war recht herzlich, zählt aber gerade ihre verbliebenen Tage bis zur Rente - nein: sie läßt die Tage von ihrer App runterzählen!
Autor: Kajetan Plenk