Hüttentour Vorarlberg

Oder der von vornherein zum Scheitern verurteilte Plan trockenen Fußes vor der Haustür zu biken.



Improvisations- sowie Anpassungsfähigkeit sind hohe Künste und dank dieser konnten wir in kleiner 4er-Runde die Hüttentour vor der Haustür trotz suboptimaler Wetterprognose wunderbar meistern. Joe als Guide hatte für die 3 Ms (Marianne, Marcus, Michael) neben dem Start und Ziel in Lindau zwei Fixpunkte für die Tour definiert. Die Stuttgarter (2310m) sowie die Ravensburger Hütte (1947m). Der Weg dorthin und die Trails dazwischen wurde dann immer spontan und flexibel festgelegt. Je nachdem was mit Blick auf den Regenradar umsetzbar schien.

Los ging es am Freitag früh am Bahnhof in Reutin und von dort mit Bahn und Bus nach Warth. Dort musste die erste Auffahrt wegen starkem Regen gleich gestrichen werden. Der für die Abfahrt vorgesehene Trail ist bei nassen Bedingung keine sichere Option. Somit ging es gleich mit dem nächsten Bus weiter nach Lech und dort mit der Seilbahn den Berg nach oben. Die Regenlücke war immerhin groß genug, dass nur knapp 100hm in der Auffahrt von oben nass waren. Die Abfahrt auf einem durch eine Vielzahl an rutschigen Wurzeln anspruchsvollen aber sehr spaßigen Trail endete dann in einem epochalen Hagelschauer. Immerhin gab es im Tal eine nette Hütte zur Einkehr und Zwischentrocknen der Klamotten. Nochmal kurz in den Bus gesprungen und dann begann, bei strahlenden Sonnenschein die Auffahrt zur Stuttgarter Hütte. Leider ergoss sich auch hier nochmal eine ordentliche Menge Regen auf uns während wir zum Ende unsere Räder tragend und schiebend zur Hütte bewegten. Leckeres nepalesisches Essen sorgte auf der gemütlichen Hütte aber für einen angenehmen Ausklang des ersten Tages.

Bis auf ein Paar Schuhe waren am nächsten Morgen alle Klamotten trocken, aber hier halfen zwei Plastiktüten für zumindest zu Beginn trockene Füße. Für ein wenig spaßige Unterhaltung wurde noch das Schneefeld oberhalb der Hütte unter der Stollen genommen. Danach ging es über den am Vortag mühsam mit dem Rad auf dem Rücken hochgekämpften Weg gen Tal. Wasser wurde nur von den Rädern nach oben gespritzt und somit hatten alle zügig ein breites Grinsen im Gesicht. Dank einer schönen Mischung aus Flow und technischen Abschnitten. Ein kurzer Gegenanstieg führte uns gleich in den nächsten Trail. Der nur noch breiteres Grinsen zur Folge hatte. Ein Blick auf den Regenradar lässt uns dann aber gleich die Auffahrt zur Ravensburger Hütte angehen und einen möglichen Schlenker mit weiteren Auf- und Abfahrtshöhenmetern links liegen lassen. Inzwischen herrschen tatsächlich sommerliche Temperaturen und wir können in kurzen Klamotten die immer steiler werdende Auffahrt bewältigen. Da der angesagte Regen tatsächlich noch auf sich warten lässt werfen wir an der Hütte ein wenig Ballast ab und gehen noch einen weiteren Trail an. Hier sind wir dann relativ bald wieder mit dem Rad auf dem Rücken unterwegs, lassen es aber dann nach einigen 100hm doch gut sein. Zum einem um nicht doch noch einmal Regen abzubekommen und auch weil der Weg selbst sich jetzt nicht wirklich als Highlight in der Abfahrt darstellt. Auf der Hüttenterrasse geht sich immerhin noch ein Kaltgetränk aus, bevor wir uns bei einsetzenden Regen ins Innere zurück ziehen und dort das Hüttenflair inklusive Massenlager genießen.

Den nächsten Morgen lassen wir ganz gemütlich angehen. Erstmal den Regen aussitzen. Gegen 10 Uhr starten wir dann die über weite Teile geröllige Abfahrt ins Klostertal. Also noch einmal ein schöner alpiner technischer Trail der bei allen für Begeisterung sorgt. Entspannt rollen wir dann einige Kilometer talauswärts bevor wir uns noch einmal an eine Auffahrt machen. Die letzte Abfahrt der Runde nahmen wir dann optimistisch ohne Regenhose an. Im Nachhinein betrachtet wäre es wohl besser gewesen das nicht zu machen. Im oberen Teil ging es flowig auf schönem Waldboden los, je tiefer wir kamen, desto steiler wurde der Weg und die Spitzkehren immer enger. Das in Verbindung mit dem matschigen Boden führte dann doch zu einer rutschigen Angelegenheit, verbunden mit einigen Klettereinlagen über diverse umgestürzte Bäume. Entsprechend sahen sowohl die Bikes als auch deren Biker aus. Alles in allem ein erinnerungswürdiges Erlebnis, so wie die gesamte Tour. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an Joe für das super Guiding inklusive der diversen spontanen wetterbedingten Planänderungen.

Autor: Michael Fieseler

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