Paganella Bike Potpourri

Vier Tage, Drei Bike Zonen, Zwei Busse & Eine Menge Spaß



Am 13.06.24 starteten wir (sieben Teilnehmer und ein FÜL) um 7 Uhr mit dem DAV-Bus und einem privaten PKW in Richtung Trentino. Ziel waren die Trails der Paganella Bike Arena mit Unterstützung der örtlichen Seilbahnen. Das Gebiet besteht aus drei Zonen, benannt nach den Ortschaften Molveno, Andalo und Fai. Im Bike Park gibt es verschiedene angelegte Trails in den Schwierigkeitsstufen „leicht“ bis „sehr schwer“. Die Ortschaften werden mit den sogenannten SHARED TRAILS verbunden. Das sind Wanderwege, die auch für Biker freigegeben wurden und entsprechend der Schwierigkeit eingestuft sind.
Nach kurzem Zwischenstopp im Vinschgau mit Kaffee und Fahrerwechsel erreichten wir unsere Unterkunft, das Agriturismo Florandonole in Vai de Paganella gegen 13:30 Uhr. Wir konnten direkt unsere Zimmer beziehen, sodass wir um 14:15 mit dem Bikeerlebnis starteten.

Von Fai ging es zur Liftstation nach Santel, ein 4-Tagesticket sollte die gefahrenen Höhenmeter auf ein Minimum reduzieren um möglichst viele der Trails (insgesamt 80 km) zu fahren. Am ersten Tag stand die Molveno Zone mit den leichtesten Trails der Arena auf dem Programm. Um dorthin zu kommen, starteten wir mit dem unteren Teil des RIBS TRAIL, der uns nach Andalo führte. Von dort gelangten wir auf dem Radweg immer bergab nach Molveno mit herrlichem Blick auf den gleichnamigen See. Die Trails in Molveno sind ohne größere Schwierigkeit zu befahren und im Flow ging es abwärts mit fantastischem Blick auf den im Tal liegenden See. Zurück nach Andalo ging es auf dem sehr durchweichten und matschigen UDES TRAIL und über die Gondelstation Doss Pela auf der GIADA LINE zurück nach Fai. Einen Sturz und zwei Platten trübten nur kurzzeitig ein wenig die Stimmung.

Nach einem hervorragenden Frühstück mit Produkten aus eigenem Anbau wollten wir am zweiten Tag die Andalo Zone erkunden. Schön angelegte Trails, abwechslungsreich mit flowigen und anspruchsvolleren Passagen folgten serpentinenmäßig den Berg hinab. Am Nachmittag rollten wir von der Bergstation zum CARTONS TRAIL, einem schwarz eingestuften Shared Trail. Außer uns war hier nur eine Gruppe Wanderer unterwegs. Dieser Trail war von oben bis unten durchgängig verblockt, das Gestein und die Wurzeln aufgrund der Nässe sehr rutschig und für einige Teilnehmer stand aufgrund der Schwierigkeit eine längere Schiebepassage bevor.

Am Samstag ging es in die Fai Zone, leichter Nieselregen und Nebel erschwerten die Bedingungen. Dafür war der Andrang am Wochenende nicht so stark wie erwartet. Schon bei der ersten Liftfahrt sahen wir den Helikopter über uns hinwegfliegen und in der Nähe landen. Ein Grund mehr bei diesen Bedingungen nicht zu viel zu riskieren und eher einfachere Abfahrten zu wählen. Deshalb beschlossen wir in die Andalo Zone zu wechseln. Um dorthin zu kommen, fuhren wir mit dem an diesem Tage in die Saison startenden Lift der Fai Zone auf knapp 2000 Höhenmeter. Laut Liftbetreiber wäre es oben sehr nebelig, doch dieser verzog sich schnell. Umso mehr stellte uns der matschige Untergrund vor Probleme. Das Profil der Reifen war nicht mehr zu erkennen und die Abfahrt glich im ersten Abschnitt eher einer Rutschpartie als kontrolliertem Fahren. Dagegen waren die anschließenden Trails der reinste Genuss. Von oben bis unten gesprenkelt mit Dreck freuten wir uns auf das von Manfred gespendete Tagesabschlussbier (nach seinem dritten Platten am Hinterrad) und auf eine warme Dusche. Lucia die Besitzerin des Agriturismo trocknete sogar noch unsere Wäsche und Schuhe, ein super Service.

Am letzten Tag habe ich den knapp 10 km langen GIUEL TRAIL von Fai bis hinunter zum Talort Mezzolombardo auf dem Plan gehabt. Dazu mussten wir nach dem Frühstück einen Bus im Talort abstellen, um im Anschluss an die Abfahrt wieder zur Unterkunft zu gelangen.
Zuerst fuhren wir noch zweimal die Trails in der FAI ZONE, um anschließend die lange Abfahrt zu genießen. Zuerst ging es überwiegend einfach auf Waldwegen auf und ab mit Aussichtspunkten und herrlichem Blick ins Tal, sogar bis nach Trient. Das letzte Drittel verlief danach eher steil auf einem schmalen Pfad mit einigen Schlüsselstellen hinab ins Tal. Am Ende lagen insgesamt 10.715 Tiefenmeter hinter uns, natürlich auch einige Höhenmeter doch der Fokus lag bei dieser DAV-Tour klar auf der Abfahrtsseite. Wir durften noch in Ruhe duschen und machten uns gegen halb drei auf den Rückweg und kamen gegen 20 Uhr in Lindau wieder an.

Vielen Dank an alle Teilnehmer für diese gelungene und abwechslungsreiche Tour. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht.

Autor: Andreas Jungblut

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