Wanderwoche Lecco-Comersee

Eine siebentägige Reise nach Lecco am Comer See mit unvergessliche Erlebnisse!


Tagesberichte von der Seniorenwanderreise vom 10.09. - 16.09.2024

Anreise: Dienstag 10.09.

Der Reutiner Bahnhof war heuer unser Treffpunkt zu unserem Wanderurlaub nach Lercco/Comersee.
Bei tiefhängenden Wolken starteten wir in Richtung Rheintal. Kurz vor Tiefencastel  war unsere Vesperpause vorgesehen; dafür hat sich Klaus ein ganz besonderes Schmankerl ausgedacht: nämlich einen Spaziergang zur Kirche St. Peter (8. Jahrhundert) in Mistail mit Fresken aus dem  14. Jahrhundert.
Wieder am Bus erwartete uns die nächste Überraschung: Kaffee mit Apfelmuffins und leckeren Mandelplätzchen von Brigitte gebacken.
Dann war auf einmal schönes Wetter und weiter ging's hinauf zum Julier, am Silvaplanasee entlang zum Malojapass. Dort genossen wir die herrliche Aussicht bevor es hinab ins Bergell und weiter nach Italien ging.
Kurz hinter Chiavenna waren es dann nur noch ca. 50 km nach Lecco. Dort kamen wir glücklich und zufrieden von der schönen Anfahrt in unserem Hotel an.

Campo-Secco: Mittwoch 11.09.

Von der Stadt zum nahen Berg
mit dem Bus kein Hexenwerk
Statione Erna ist auf 600 gelegen
von dort geht`s abwärts auf steinigen Wegen.
Santiero Rotary, so heißt der Pfad
und der ist auch nicht immer grad;
mal rauf, mal runter, selten flach,
doch meistens unter grünem Dach.
Den Blick am Boden, zwecks der Steine
entdecken die Botaniker gleich kleine
Minze, Salbei, Alpenveilchen.
Auf einer Lichtung bleiben wir ein Weilchen
und saugen die Gerüche ein.
Weit kann´s zur Einkehr doch nicht sein.
Aufwärts geht´s jetzt ganz schön hoch
vorbei an schönen Rusticos.

Campo-Secco heißt die nächste Pause.
Dort wartet die Italo Jause.
Wetter und Stimmung äußerst heiter
so treibt Brigitte uns dann weiter.
In Vercurego wartet der Transfer
und mancher denkt sich wohl, ach wär'
ìch schon im Tal, doch nicht mit Klaus!
Der kennt sich nämlich hier gut aus.
"Alles bleibt in meiner Spur!"
Erst noch ein Anstieg, dann Kultur.
Burgruine, Kirche, Kloster, Wunderwasser.
Der steile Abstieg ist ein Wasser!
Paar Meter sind es noch zum Bus.
Der erste Wandertag ein Hochgenuss.

Civate, San Benedetto, S. Pietro al Monte : Donnerstag  12.09.

Am Mittwoch fuhr uns André mit dem Bus von Lecco nach Civate. Von dort aus begannen wir unsere Wanderung nach San Pietro al Monte (650m). Wir liefen auf einem lombardischen Saumpfad,  vorbei  an Augen heilenden Ausblicke auf den Lago Annone und auf den Lago Pusiano.
Bald erreichten wir San Pietro al Monte. ein im romanischen Stil gebautes Kloster. Der Klosterkomplex der ehemaligen Benediktiner Abtei besteht aus drei Gebäuden: der dem Apostel Petrus geweihten Basilika, das dem Hl. Benedikt geweihten Oratorium und den Ruinen der Wohnstätten.
Das im Steinportal eingravierte Motto "ora et labora" weist auf die Benediktinermönche hin. Die gut restaurierten Fresken in der Basilika thematisieren die Wiederkunft Christi in Herrlichkeit und der Triumph der Gerechten nach der Offenbarung des Johannes. Diese Arbeiten gehören zu den bedeutendsten Beispielen romanischer Malerei in der Lombardei
Im Mittelalter konnten die Gläubigen ihr Absolution mit vollkommenem Ablass nur in Rom erhalten. Mit der Abschwächung der Bedeutung Roms im Christentum, konnte der vollkommene Ablass auch in Klöstern wie St. Pietro al


Monte erworben werden, dadurch wurde die Klosteranlage zu einer Pilgerstätte.
1798  wurde das Kloster in Zeiten der allgemeinen Wirren aufgelöst.
Vor den Klostermauern hielten wir auch diesmal unser traditionelles Picknick und freuten uns über unser Zusammensein samt der schönen Aussicht.
Der historische, mit Steinplatten belegte Pilgerweg führte uns zurück zum Ausgangspunkt, wo André auf uns wartete.

Galbiate - Mt. Barro (922 m): Freitag 13.09.

Bei dieser Tour fehlen leder Doryt, Gitti, Maria und Manfred.
Um 9:04 !!!! starten wir nach Galbiate. Die Sonne scheint und auch der Wind wird heute unser Begleiter sein. In Galbiate beginnt an einer  Lavatio = Waschstelle unser Aufstieg durch Laubwälder, vorbei an ethnologischenaus der
Ausgrabungsstätten. Hier sehen wir Reste von Häusern und Gräben Lombardenzeit vom 5.-6. Jahrhundert. Die Aussicht auf Seen und Berge hat auch den Goten schon gefallen! Wir genießen den Blick über die 2 Seen: Lago di Annone und Lago di Pussano.
Weiter geht´s auf einem schmalen, von hohen Gräsern eingefassten Panoramaweg zum Sattel des Monte Barro. Hier deponieren wir unsere Rucksäcke, die von Lilo und Karl bewacht werden. Dank der kompetenten und umsichtigen Hilfe von Klaus können alle Mitwanderer die Kletterpass

agen gut bewältigen. Mit einem Glücksgefühl erreichen wir den Gipfel des Monte Barro und wünschen einander "Berg heil". Auch der Abstieg gelingt gut und wir danken , begleitet von Margrit auf ihrer Mundharmonika, mit einem "Großer Gott, wir loben dich".
Am Parco Regionale del Monte Barro befinden wir uns wieder auf archäologischem Gelände. Hier wird gepicknickt. Zufriedene, gut gelaunte sehr beglückte Wanderer treten schließlich um 16:04 die Rückreise an.

Heute haben wir ca. 10km und ca. 600 hm bergauf und bergab bewältigt.

Resinelli Piani / Monte Colignone: Samstag 14.09.

Da unsere gestrige Route etwas länger und die letzten Höhenmeter doch etwas anspruchsvoller waren, ist für heute eine kleine Wanderung mit nur ca. 250 Höhenmeter angesagt. Wir fahren hinauf zur Hochebene Piani die Resinelli (1300m), die wir nach 17 Kehren erreichen.

Unsere Strecke führt uns durch den Parco Valentino, auf breiten Kieswegen durch herrlichen Buchenwald mit immer wieder fantastischem Blick auf den Comer See, die Tessiner und Schweizer Alpen. Bei einer extra angelegten Plattform wird die Aussicht noch beeindruckender. Vor uns der Monte Barro, dann wieder die Seen - bis zur Poebene reicht die Sicht. Links von uns die bizarren Felsen und rechts auf einem Wiesenabhang entdecken wir Gämse!! Jetzt wird der Weg etwas schmäler und wenig später stehen wir ohne große Anstrengung auf dem Monte Colignone. Ein kurzes Fotoshooting, dann geht es weiter über Wiesen mit Sterndolden, Eisenhut, Schwalbenschwanzenzian, Trollblume usw. auf unseren 2. Gipfel, dem Cima Paradiso. Das war übrigens mal eine Skiabfahrt.

Jetzt wird es Zeit für unser Picknick. Am Waldrand unter einer Gruppe von Buchen, machen wir es uns gemütlich und breiten auf unserer Tischdecke das traditionelle Buffett aus. Mit allen Sinnen genießen wir nicht nur das Essen, sondern auch den Duft der Kräuter und immer wieder die schöne Aussicht auf Täler, Berge und Seen. Da muss man doch Appetit bekommen.

Unser Abstieg führt uns wieder durch Buchenwälder auf herrlich weichem Boden. Ein Teil einer ehemaligen Schleppliftanlage erinnert auch hier an eine alte Skiabfahrtsstrecke.

Da wir noch genügend Zeit haben, bis unser Bus wieder ins Tal fahren darf, baut Klaus noch eine kleine Verlängerung ein. Wir laufen etwas weiter abwärts, um dann auf einem idyllischen Weg, mal rechts, mal links entlang eines Baches wieder hinauf ins Dorf zu gelangen. Oben angekommen gönnen wir uns in einer Bar noch einen Kaffee, bis der Bus uns wieder wohlbehütet ins Hotel bringt.

Wieder mal eine schöne Tour mit herrlichen Aussichtspunkten und vielen Genussmomenten!!

Vielen Dank Brigitte und Klaus!

Barcio Stat. Moggio / Monte Cima di Piazzo: Sonntag 15.09.

Wie jeden Tag starten wir um 9:00 mit André. Heute geht es bei strahlendem Sonnenschein zu unserer letzten Tour. Bei Moggio, 19  km von Lecco entfernt, steigen wir in die Seilbahn. Die Seilbahn bringt uns zur Hochebene "Artavaggio" in 1600m Höhe.
Wir steigen an bei leichtem Wind und angenehmen Temperaturen, Auf unserem Weg nach oben sehen wir Feldenziane, Knöterich, Wachholder, Silberdisteln u. Eisenhut. Auf Grashängen und auf schmalen felsigen Wegen geht es hinauf. Wir kommen an einer Doline - Kalkeinbruch vorbei. Der Wind wird kühler und wir erreichen gegen 12:00 den Gipfel des Mte. Cima di Piazzo (2057m). Wir sind begeistert! Ein unbegreiflich schöner Ausblick mit Rundblick!

Der schneebedeckte Piz Palü in der Bernina Gruppe sticht mit Föhnfischen hervor. Der Spruch von Brigitte trifft es: "Schau i rum, schau i num, lauter Berg um mi rum".
Wir steigen die Hälfte des Weges wieder ab und bauen unser Büffet in einer
Grasmulde zwischen bewachsenen Felsen zum letzten mal auf. Alle finden einen tollen und bequemen Sitzplatz.
Auf dem Weg zurück zur Seilbahn laufen wir durch eine Kuhherde, die sog. Charolais-Rinder, eine französische Rinderrasse.
Ein traumhafter Tag geht zu Ende und sind traurig, dass es morgen wieder zurück nach Lindau geht.

Heimreise: Montag 16.09.

Schnell sind die Tage in Lecco vergangen, das Wetter war uns hold und so konnten wir unsere Wanderungen wie geplant durchführen.
Zum Schluß gabs noch eine Überfahrt mit der Fähre von Varenna nach Menaggio, vorbei  an bekannten Orten wie Bellaggio und Cadenabbia.
Mit einer einstündigen Wanderung zur kleinen Kirche San Martino hinauf, ca 300 m über dem See auf einem Felsvorsprung gelegen, konnten wir den Abschluss unserer Wanderwoche rund um Lecco am Comer See genießen.
Über Gandria, am Luganer See entlang, Lugano und Bellinzona , auf bekanntem Weg über den San Bernadino , brachte uns der Bus gesund und erfüllt wieder nach Lindau.
Kälte und Nässe, sowie erster Schnee in den höheren Lagen konnten uns nichts anhaben. In unserer Erinnerung waren Sonne und Wärme zusammen mit beeindruckenden Erlebnissen in froher Gemeinschaft,

Autor: Klaus Harder

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Dem Regen davongeschaukelt

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